Bildung, Beziehung und Berufsperspektiven auf der Mainau

Bildung, Beziehung und Berufsperspektiven auf der Mainau

Bei meinem Besuch auf der Insel Mainau durfte ich gemeinsam mit Ortsvorsteherin Dorothea Maier Zepf und meinem Zweitkandidaten, Stadtrat und Gastronom Manfred Hölzl, das Projekt „Gärtnern für Alle“ kennenlernen. Im Mittelpunkt stand das Café Vergissmeinnicht, das Jugendlichen mit schwierigen Startbedingungen den Weg in eine berufliche Zukunft eröffnet.

Das Projekt wurde vor fast zwanzig Jahren von Björn und Sandra Gräfin Bernadotte gegründet und zeigt eindrucksvoll, wie Bildung, Beziehung und gelebte Verantwortung ineinandergreifen können. Junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren lernen dort, im Alltag Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten und Verbindlichkeit zu entwickeln – ob in der Küche, im Service oder im Garten. Wer sät, pflegt, erntet und das Ergebnis schließlich auf den Tisch bringt, erlebt unmittelbar, dass Einsatz sich lohnt und dass das eigene Tun Bedeutung hat.

Als Leiterin eines Familienzentrums sehe ich täglich, wie wichtig stabile Strukturen, Beziehungserfahrungen und gemeinsame Aufgaben sind – gerade für junge Menschen, die nicht die besten Startbedingungen haben. Das Café Vergissmeinnicht schafft genau diesen Rahmen: Hier erfahren Jugendliche, dass sie gebraucht werden und dass ihr Beitrag zählt. So entstehen Selbstvertrauen, Motivation und Perspektiven.

Beeindruckend ist auch der Erfolg: Rund 80 Prozent der Teilnehmenden finden im Anschluss eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle. Das zeigt, wie wirkungsvoll praxisnahes Lernen und persönliche Begleitung sein können.

Das Projekt verbindet berufliche Förderung mit Umweltbildung und Nachhaltigkeit – und stärkt damit nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch unsere Region. Seit einem Jahr arbeitet die Einrichtung als gGmbH. Die Nachfrage wächst stetig, gleichzeitig braucht es finanzielle Stabilität, damit dieses wertvolle Angebot langfristig gesichert bleibt.

Meine politischen Ziele

Aus diesem Besuch nehme ich zwei zentrale Anliegen mit:

1. Bildungsgerechtigkeit durch individuelle Förderung: Jeder junge Mensch verdient die Chance, seine Stärken zu entdecken und ins Berufsleben zu starten. Praxisnahe Bildungsprojekte wie das Café Vergissmeinnicht zeigen, wie Integration und Teilhabe gelingen können – durch echtes Miteinander und persönliche Begleitung.

2. Planungssicherheit für soziale Einrichtungen: Wer wertvolle Bildungs- und Integrationsarbeit leistet, braucht Verlässlichkeit. Ich setze mich dafür ein, dass soziale Projekte auf stabile finanzielle und strukturelle Rahmenbedingungen bauen können – damit engagierte Menschen ihre Arbeit mit Herz und Kontinuität fortsetzen können.