Besichtigung der Feuerwehr Konstanz

Besuch bei der Feuerwehr Konstanz – Sicherheit braucht starke Strukturen

Ende August habe ich gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Hauptfeuerwehrwache in Konstanz besucht. Mit dem neuen Kommandanten Tobias Heckenkamp konnte ich mir ein umfassendes Bild von den Aufgaben der Feuerwehr machen und mit Einsatzkräften über ihre aktuellen Herausforderungen sprechen.

Ich habe erlebt, wie viel Leidenschaft und Professionalität bei der Feuerwehr Konstanz vorhanden ist. Rund um die Uhr stehen Frauen und Männer bereit, um uns zu schützen – ehrenamtlich wie hauptamtlich.

Ein eindrückliches Beispiel dafür war der Starkregen am 21. August: Während andere Kommunen im Landkreis noch stärker betroffen waren, hatte auch Konstanz zahlreiche parallele Einsätze zu bewältigen – vom Auspumpen überfluteter Keller, über das Räumen von Straßen, bis hin zur Beseitigung ausgelaufener Betriebsstoffe. Dieser Tag hat gezeigt, wie schnell die Feuerwehr gleichzeitig in ganz unterschiedlichen Bereichen gefordert ist. Dass Konstanz handlungsfähig bleibt, ist vor allem den 260 Ehrenamtlichen und 40 Hauptamtlichen zu verdanken.

Deutlich wurde auch, wo die größten Herausforderungen liegen: Das Feuerwehrhaus stößt an seine Kapazitätsgrenzen, die Stadt wächst – und mit ihr muss auch die Infrastruktur im Katastrophenschutz wachsen. Hinzu kommen lange Wartezeiten bei Fort- und Weiterbildungen, steigende Kosten für Führerscheine großer Einsatzfahrzeuge und die immer schwierigere Gewinnung von Ehrenamtlichen. Hohe Miet- und Grundstückspreise führen zudem dazu, dass junge Menschen nach dem Studium oft wegziehen.

Ich habe klar gemacht: Wir müssen das Ehrenamt, gerade bei den Blaulichtorganisationen, deutlich attraktiver machen. Denkbar sind etwa Vergünstigungen im ÖPNV oder in Freizeiteinrichtungen sowie ein Punktesystem beim Erwerb von städtischen Grundstücken – wichtige Signale der Wertschätzung.

Auch die Temporeduktionen in Ortschaften im Zuge der Lärmaktionspläne waren Thema. Viele Feuerwehrleute berichteten, dass diese zu längeren Rettungszeiten führen können. Hier brauchen wir klare gesetzliche Anpassungen, damit Sicherheit nicht unter die Räder kommt.

Zum Abschluss habe ich mich herzlich bei allen Einsatzkräften bedankt: Mein Dank gilt allen, die Tag und Nacht für unsere Sicherheit sorgen. Herr Heckenkamp und sein Team haben mir eindrücklich gezeigt, was alles geleistet wird – und wo die Politik handeln muss.

Meine politischen Ziele aus dem Besuch

1. Das Ehrenamt stärken – durch gezielte Anreize wie Vergünstigungen, Unterstützung bei Ausbildungskosten und eine bessere Vereinbarkeit mit dem Alltag.

2. Sicherheitsstrukturen zukunftsfest machen – mit moderner Infrastruktur, schnelleren Fortbildungen, klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen und einer finanziellen Entlastung der Wehren.